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Monströse Weiber oder weibliche Monster? Die Riesinnen im "Eckenlied"

Von Anne Zeiß

Buch Informationen

  • Datum: 2017-08-10
  • Seitenzahl: 18
  • Sprache: de
  • ISBN-10:3668502293
  • ISBN-13:9783668502291

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Germanistische Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: „[S]o bestuend ich gerner hundert man / strites den aine vrovwen [...]“ sagt Dietrich von Bern in der Fassung E2 des ‚Eckenliedes‘. Sowohl in dieser als auch in der Handschrift E7 und im Druck e1 kommt der Held auf seinem Weg nach Jochgrimm jedoch nicht um den Kampf mit weiblichen Familienangehörigen Eckes herum, die Rache für den Tod ihrer Verwandten an Dietrich verüben wollen. Ob es sich bei diesen um Riesinnen oder wilde Frauen handelt, ist in der Wissenschaft umstritten. Beide Gattungen sind einander sehr ähnlich und Habiger-Tuczay zufolge wurden sie im ‚Eckenlied‘ miteinander vermischt. Im Folgenden werden die betreffenden Frauengestalten überwiegend als Riesinnen bezeichnet, dennoch wurde auch die Sekundärliteratur zum Thema wilde Frau einbezogen. In E2 bekommt Dietrich es sowohl mit Eckes Mutter Birkhilt als auch mit deren Tochter Uodelgart zu tun, während ihn in e1 Eckes Tante Rütze angreift. Diese drei Riesinnen, die allesamt mit ausgerissenen Bäumen auf Dietrich losgehen, sind einander sehr ähnlich. Die in E7 auftretende Riesenkönigin Rachin, ebenfalls eine Tante Eckes, die sich in einer wertvollen Rüstung und mit Schwert und Stange in den Kampf gegen Dietrich begibt, hebt sich stark von den drei anderen ab. Allen Vieren ist gemeinsam, dass sie nicht der Idealvorstellung von Frauen in der mittelalterlichen Literatur entsprechen. Sie scheinen entweiblicht. Im Folgenden soll untersucht werden, inwiefern man bei Birkhilt, Uodelgart, Rütze und Rachin tatsächlich von einer Entweiblichung sprechen kann und welche Funktionen sich daraus für die Riesinnen im ‚Eckenlied‘ ergeben. Zunächst werden Birkhilt, Uodelgart und Rütze als Gruppe der Baumkämpferinnen zusammengefasst betrachtet. Ihr Aussehen und ihr Charakter werden daraufhin analysiert, inwiefern sie dadurch unweiblich wirken, und ihre Funktion im Text wird herausgearbeitet. Anschließend werden auch Rachins äußere sowie charakterliche Merkmale in Bezug auf ihre Entweiblichung analysiert, wobei auch auf die Unterschiede zwischen ihr und den Baumkämpferinnen eingegangen wird. Ihre Rolle als kämpfende Frau wird eingehender betrachtet, bevor abschließend auch ihre Funktion im ‚Eckenlied‘ aufgezeigt wird.

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